Diese als „Juwelen des Mittelmeers“ bekannten fünf kleinen Fischerdörfer erstrecken sich in leuchtenden Farben über die Hügel und wirken wie ein Märchenbild. Im milden Oktober dieses Jahres konnte ich Cinque Terre endlich selbst erleben. Im Folgenden nehme ich euch mit auf eine Reise durch diese fünf einzigartigen Dörfer und zeige euch die faszinierenden Eigenheiten jedes einzelnen Ortes.
Wo liegt Cinque Terre?
Cinque Terre liegt in der italienischen Region Ligurien, in der Provinz La Spezia, direkt am Mittelmeer. Zu Cinque Terre gehören die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Diese Dörfer schmiegen sich an die Küste und werden von den grünen Hügeln und dem tiefblauen Meer umgeben.
Die Geschichte der Dörfer reicht viele Jahrhunderte zurück. Ursprünglich lebte die Bevölkerung hier hauptsächlich von Fischerei und Landwirtschaft, doch heute gehören sie wegen ihrer landschaftlichen Schönheit zu den beliebtesten Reisezielen weltweit. Jedes Dorf hat seine eigene, charakteristische Kultur und Lebensart und ist auf seine Weise einen Besuch wert.
Wie viele Tage sollte man in Cinque Terre verbringen?
Wenn die Zeit es zulässt, empfehle ich mindestens zwei bis drei Tage, um die Besonderheiten jedes Dorfes genießen zu können. Jedes Dorf ist zwar klein, doch alle sind reich an faszinierenden Details. Neben Küstenspaziergängen gibt es auch Wanderwege zwischen den Dörfern, die atemberaubende Ausblicke auf die Küstenlinie bieten.
Cinque Terre im Oktober ist eine wunderbare Wahl, da die Anzahl der Besucher geringer ist und das Wetter angenehm – weder zu heiß noch zu kalt. Der milde Meereswind sorgt für die perfekte Atmosphäre, um Cinque Terre zu entdecken.
Nun lasst uns die fünf Dörfer Cinque Terres gemeinsam erkunden und den einzigartigen Charme jedes einzelnen Ortes erleben!
Monterosso al Mare: Ein Badeparadies in Cinque Terre
Monterosso al Mare ist das größte der fünf Dörfer und das einzige, das einen ausgedehnten Strand zu bieten hat. Wenn du also ein Strandliebhaber bist, solltest du Monterosso keinesfalls verpassen. Beim Spaziergang am Strand öffnet sich der Blick auf das endlose blaue Meer – ein traumhafter Anblick. Monterosso besteht aus einer Altstadt und einer Neustadt, die durch einen kleinen Hügel getrennt sind und zu Fuß erreichbar sind.
In der Altstadt gibt es zahlreiche historische Bauwerke wie die Kirche San Giovanni Battista und den Aurora-Turm. Ich empfehle, einen Kaffee in einem Café in der Altstadt zu trinken und das gemütliche Flair auf sich wirken zu lassen. Auch die frischen Meeresfrüchte in den Restaurants am Meer sind köstlich, besonders die Meeresfrüchte-Pasta mit lokalem Olivenöl – ein wahrer Genuss italienischer Aromen.
Vernazza: Das bezaubernde Dorf mit dem malerischen Hafen
Nur wenige Minuten mit dem Zug von Monterosso entfernt liegt Vernazza, eines der schönsten Dörfer Cinque Terres. Vernazza besitzt einen kleinen Hafen, umgeben von farbenfrohen Häusern – ein Anblick wie aus einem Bilderbuch. Vom Kai aus kann man das gesamte Dorf überblicken und unvergessliche Fotos machen.
In Vernazza gibt es viele enge Gassen, die du erkunden kannst, mit versteckten Sehenswürdigkeiten und kleinen Geschäften, die darauf warten, entdeckt zu werden. Die Kirche Santa Margherita di Antiochia ist ein weiteres Highlight; sie steht direkt am Wasser und bietet eine traumhafte Aussicht. Am Hafen gibt es gemütliche Lokale, in denen man ein Glas ligurischen Weißwein genießen und den Sonnenuntergang bewundern kann.
Corniglia: Das ruhige Dorf auf der Klippe
Corniglia ist das einzige Dorf Cinque Terres ohne direkten Zugang zur Küste, da es auf einer hohen Klippe liegt. Um nach Corniglia zu gelangen, muss man vom Bahnhof aus eine Treppe mit über 300 Stufen erklimmen. Der Aufstieg mag anstrengend sein, aber oben angekommen, wird man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.
Corniglia ist besonders für seine Ruhe bekannt, und hier findet man kaum touristischen Trubel – stattdessen eine entspannte, ursprüngliche Atmosphäre. Die gewundenen Gassen führen dich zu handgefertigten Kunstwerken und kleinen Läden. Eine der Hauptattraktionen ist die Kirche San Pietro auf dem höchsten Punkt des Dorfes. Von hier aus hast du einen Panoramablick auf die Küstenlinie und findest eine der besten Foto-Spots der Region.
Probier unbedingt die hausgemachte Pasta, die in Corniglia serviert wird. Sie ist schön bissfest und wird mit einzigartigen Saucen serviert – ein kulinarisches Erlebnis.
Manarola: Das farbenfrohe Dorf am Hang
Manarola ist eines der fotogensten Dörfer Cinque Terres. Die bunten Häuser, die sich über die steilen Felsen bis zum Meer hinunterziehen, schaffen eine traumhafte Szenerie. Besonders zum Sonnenuntergang, wenn das Licht die Häuser in ein goldenes Schimmern taucht, wirkt Manarola wie eine Kulisse aus einem Märchen.
Hier solltest du unbedingt am Küstenweg entlang spazieren und die Kirche San Lorenzo besuchen, eine gotische Kirche aus dem Mittelalter. Vor der Kirche gibt es einen alten Turm, der früher als Wachturm diente. Im Dorf laden einige Restaurants zum Verweilen ein, wo du Spezialitäten der Region probieren kannst, wie z. B. frische Meeresfrüchterisotto oder Pasta mit ligurischer Sauce.
Wer das Abenteuer liebt, sollte die Wanderwege rund um Manarola erkunden – diese bieten eine herrliche Aussicht auf das Meer. Auch nach Einbruch der Dunkelheit ist Manarola faszinierend: die Lichter der Häuser spiegeln sich auf dem Wasser und schaffen eine romantische Atmosphäre.
Riomaggiore: Das Tor zu Cinque Terre
Riomaggiore ist das südlichste Dorf und das Tor zu Cinque Terre. Die bunten Häuser reihen sich entlang einer kleinen Schlucht, die sich zum Meer hin öffnet. Das Dorfzentrum besteht aus einer Hauptstraße, gesäumt von kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants. Die Küstengegend ist besonders schön, vor allem bei Sonnenuntergang, wenn die Wellen gegen die Klippen schlagen und die untergehende Sonne alles in warmes Licht taucht.
Probier in Riomaggiore die frittierten Meeresfrüchte, serviert als Mix aus Calamari, Garnelen und Fischfilets, dazu ein Glas Weißwein aus der Region. In kleinen Kunsthandwerksläden kann man einzigartige Souvenirs kaufen, die es nur in Cinque Terre gibt. Wenn du Lust hast, kannst du am Hafen ein kleines Boot mieten und die Bucht auf eigene Faust erkunden – ein unvergessliches Erlebnis.
Tipps und Hinweise
- Fortbewegung: Die Dörfer von Cinque Terre sind am besten mit dem Zug erreichbar. Die italienische Eisenbahngesellschaft bietet das „Cinque Terre-Ticket“ an, mit dem man zwischen den Dörfern unbegrenzt Zug fahren kann. Im Oktober sind die Züge weniger voll, aber es ist immer ratsam, den Fahrplan im Voraus zu checken.
- Wanderwege: Cinque Terre bietet zahlreiche Wanderwege. Wer gerne wandert, sollte unbedingt bequeme Schuhe mitnehmen. Einige Wege können wetterbedingt geschlossen sein, daher ist es ratsam, sich über die aktuellen Öffnungszeiten zu informieren.
- Unterkunft: Die Übernachtungsmöglichkeiten in Cinque Terre bestehen meist aus kleinen Pensionen. Es ist empfehlenswert, rechtzeitig zu buchen, auch im Oktober, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
- Kulinarische Erlebnisse: In den Restaurants von Cinque Terre stehen hauptsächlich Meeresfrüchte auf der Speisekarte. Die frittierten Meeresfrüchte und die Pasta sind frisch und zu moderaten Preisen erhältlich.
- Umweltbewusstsein: Cinque Terre ist Teil eines Nationalparks und die Region legt großen Wert auf Umweltschutz. Es ist wichtig, keinen Müll zu hinterlassen und Plastikprodukte möglichst zu vermeiden, um diese atemberaubende Küstenlandschaft zu erhalten.
Sechs Stunden Zugfahrt, fünf erkundete Dörfer und unzählige wunderschöne Erinnerungen – das war meine Reise nach Cinque Terre. Ich hoffe, dass dieser Reiseführer dir nützlich ist und du im schönen Oktober deinen ganz persönlichen Traum in Cinque Terre finden wirst!